Heute teilt Sascha Suhr seine Geschichte und seine beim „Animation@Work“ gewonnene Animation „The Search For The Pink Poodle On Tropical Island“ mit uns.

Hallo Sascha! Willkommen im Reallusion Blog. Erzähl uns ein bisschen über dich.

In meinem Beruf als IT System Ingenieur habe ich täglich acht Stunden lang mit Computern zu tun und sitze somit die gesamte Arbeitszeit über vor einem Monitor. Als Ausgleich dafür beschäftige ich mich viel mit Musik, genauer gesagt spiele ich Gitarre und versuche zu singen in einer Bluesrock-Band namens Pink Poodle On Tropical Island.

Seit ich allerdings die Software “Cartoon Animator” im Frühjahr 2020 für mich entdeckt habe, sitze ich nun auch noch in meiner Freizeit vermehrt am Computer, herrje 😉.

Wie hast du Cartoon Animator entdeckt und warum hast du dich für Cartoon Animator entschieden?

Alles begann mit dem Anfang der Pandemie und dem damit einhergehenden Lockdown hier in Deutschland.

Normalerweise treffen wir uns als Band einmal wöchentlich im Proberaum, um ordentlich „durchzuspülen“ und laut zu sein. Mitte März wurde angekündigt, dass die sozialen Kontakte eingeschränkt werden sollen. Demnach waren auch wir als Band betroffen und durften uns bald nicht mehr im Proberaum verabreden. An unserem letzten Übungsabend vor dem Lockdown machte ich von allen Bandmitgliedern und mir Fotoaufnahmen, natürlich extrem cool mit Sonnenbrille – was nachträglich betrachtet vielleicht ein Fehler war (das mit den Brillen), denn ich wusste ja zu dem Zeitpunkt nicht, dass man mit CTA4 auch Augen zum Bewegen bringen könnte. Diese Fotos machte ich, weil ich auf die Idee kam, die Bilder von uns irgendwie zu animieren, so dass ich vielleicht ein Musikvideo daraus machen könnte, ohne dass wir uns dafür treffen müssten. Ich hatte aber zu dem Zeitpunkt noch überhaupt keine Ahnung, wie das überhaupt funktionieren könnte. 

Also machte ich mich auf die Suche nach Informationen, wie Animationsfilme hergestellt werden. Und speziell suchte ich danach, wie aus Fotos bewegte Bilder gemacht werden könnten. Ich fing also ganz von vorne an in meinem jugendlichen Leicht- und Wahnsinn.

Ich probierte verschiedene Softwareprodukte im Bereich Animation aus (Freeware und Trial-Version). Die meisten haben mich nicht überzeugen können, weil zu kompliziert, zu wenig Funktionen, zu benutzerunfreundlich für Anfänger etc. Nach einigen erfolglosen Versuchen, die Bilder zu animieren, stieß ich bei meiner Suche letztendlich auf Cartoon Animator von Reallusion. Ich sah mir einige Tutorials auf der Reallusion Webseite an und installierte die CTA4 Testversion. Die Ergebnisse waren verblüffend. Schon nach relativ kurzer Zeit war ich in der Lage, die erste Figur zum Leben zu erwecken und am beeindruckendsten fand ich die Möglichkeit, die Figuren zum Sprechen zu bringen. Einfach eine aufgenommene Audiodatei einem Charakter zuordnen und schon bewegt sich der Mund ziemlich synchron zum Text, wow, das war cool!

Ich zögerte nicht lange und kaufte mir die CTA4 Pipeline Version, die alles beinhalten zu schien, was ich für mein Vorhaben benötigte. Heute kann ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht, im Gegenteil. Diese Investition hat mir, neben der Musik, nun eine neue Leidenschaft und Hobby beschert. Ich finde es faszinierend, wie mit Cartoon Animator auch ein Anfänger, wie ich, in der Lage ist, einfache und aufwändige Animationsfilme herzustellen und dabei der Spaß immer im Vordergrund steht, weil die Software eine super gute Unterstützung bei der Umsetzung der Ideen ist.

Sascha arbeitet an einer Folge am Computer.

Erzähl uns über deine Motivation zur Erstellung von „The Search For The Pink Poodle On Tropical Island“.

Ich habe vorher schon immer gerne unsere Auftritte und unsere Aktionen im Proberaum gefilmt und diese als kurze Musikvideos auf YouTube veröffentlicht. Also, ich beschäftige mich schon etwas länger mit Videoschnittprogrammen. Aber dieses Mal sollte es etwas Neues sein, eine Herausforderung.

Wir gaben damals unserer Band den Namen „Pink Poodle On Tropical Island“. Dieser kam sehr spontan zustande, ohne viel Diskussion. Ein Bandname sollte ja möglichst einmalig sein und von sich aus schon Aufmerksamkeit erzielen. Und weil wir uns selbst nicht sooo ernst nehmen und den Spaß in den Vordergrund stellen und vor allem, weil wir neben der Musik auch unser Publikum gut unterhalten möchten, dachten wir, dass der Name ganz gut zu uns passen würde.

Als ich anfing mit Cartoon Animator unsere Fotos in lebende Figuren zu verwandeln, war das alles erst eine Art Test. So entstand das erste, kurze, einminütige Video mit dem Titel „Die Kontaktsperre“. Hier probierte ich aus, wie das alles funktioniert mit den Animationen im Zusammenspiel mit Gegenständen (Props) und mit Sound und Sprache. Es steckte noch kein Konzept dahinter, sondern es war lediglich das Ergebnis meines Spieltriebes. 

So entstand auch die zweite Folge „Auf zum Proberaum“. Inzwischen hatte ich von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, an einigen Webinars für CTA4, die von Reallusion angeboten werden, teilzunehmen. Der Webinar-Trainer Kai DeNeve gestaltet diese Sessions äußerst unterhaltsam und informativ. Das half mir sehr, mein Wissen und die Fähigkeit beim Umgang mit der Software enorm zu erweitern.

Meine Motivation war jetzt noch mehr geweckt und der Spaßfaktor erhöhte sich mit jedem Video. So kam ich zu der Idee, aus den Anfangsfolgen eine Serie zu machen. Da uns viele Leute immer wieder fragten, woher denn unser Bandname käme, war das Thema für die Serie schnell gefunden. Ich wollte nun eine Geschichte erzählen, wie der Name „Pink Poodle On Tropical Island“ zustanden gekommen sein könnte. Natürlich beruht hier alles auf blühende Fantasie, denn die Wahrheit wäre zu langweilig, um sie zu erzählen.

Nach und nach wurden auch Verwandte, Bekannte und Freunde auf die Animationsserie aufmerksam. Sie schickten mir Bilder von sich und so konnte ich weitere „Schauspieler“ in die Folgen integrieren. Jedes Foto wurde als erstes in ein Comic Bild umgewandelt, um dann daraus in Cartoon Animator einen Charakter zu erstellen. Die Stimmen, der einzelnen Figuren, spreche ich dabei alle (bis auf eine Stimme) selbst ein und verwende diese mit einer geeigneten Software. Das ist alles ganz schön extrem aufwändig, aber der Spaß ist riesig und diese kreative Beschäftigung lenkt mich ein wenig ab von dieser üblen Pandemie, die uns alle betrifft.

Bisher sind insgesamt 10 Folgen auf unserem YouTube Kanal und auf Facebook veröffentlicht. Es geht nun um die Suche nach dem geheimen Aufenthaltsort des Pink Poodle, von dem wir die Erlaubnis versuchen einzuholen, dass wir uns als Band „Pink Poodle On Tropical Island“ nennen dürfen. Höchstwahrscheinlich wird die 11. (an der ich zurzeit arbeite) auch die finale Folge dieser Reihe werden.

Ein Ausschnitt aus einer Folge (die Band im Auto).

Welche Animations- oder Zeichensoftware verwendest du noch in diesem Video als Hilfe?

Sämtliche Animationen, Kameraeinstellungen, Hintergründe und Szenen werden von mir mit Cartoon Animator 4 Pipeline erstellt. Neben dieser Software kommen verschiedene andere Produkte zur Anwendung für die unterschiedlichen Aufgaben. Folgende weitere Soft- und Hardware verwende ich zur Komplettierung einer solchen Animationsfolge:

  • Gimp: für die allgemeine Bildbearbeitung
  • Cartoonizer FX: für die Fotoumwandlung in Comic Bilder
  • Magix Music Studio: für die Aufnahmen der Stimmen und Soundeffekte
  • Leap Motion Controller mitsamt des 2D Motion LIVE Hand Plug-Ins: für die Hand bzw. Armbewegungen
  • Magix Video Deluxe Plus: für die Erstellung von Video Intros/Outros und für die Fertigstellung einer kompletten Pink Poodle Folge, welche die einzelnen Videosequenzen aus den Cartoon Animator Projekten beinhaltet.

Was hat dich dazu bewogen, an dem Cartoon Animator Wettbewerb “Animation At Work” teilzunehmen?

Der Trainer von den Reallusion Webinars, Kai DeNeve, erwähnte diesen ausgeschriebenen Wettbewerb „Animation At Work“ und motivierte die Kursteilnehmer daran teilzunehmen.

Ich sah mir die Ausschreibung genauer an und dachte, ja, warum nicht, es wäre doch cool, wenn auch mal eine Profi-Jury einen Blick auf die Videos werfen würde. Und eventuell werden die Folgen so auch einem breiteren Publikum zugänglich und interessierte Leute können sich ein Bild davon machen, was Anfänger in diesem Bereich in kurzer Zeit erreichen können. Also, eigentlich war ich ja ein bisschen stolz auf mich selbst und wollte mir gerne noch eine Bestätigung und Motivation von außen einholen, um das Projekt mit vollem Eifer weiterzuverfolgen. 

Und das hat ja letztendlich wunderbar geklappt. Ich freue mich sehr, erstens über die Gelegenheit überhaupt an solch einem Wettbewerb teilnehmen zu können und zweitens über den überraschenden Gewinn. Das gibt mir in der Tat viel Auftrieb, um an den Geschichten weiterzuarbeiten. An dieser Stelle vielen Dank nochmal ans Team von Reallusion. You made my day.

Hast du schon etwas vor, um dein Animationsprojekt weiterzuentwickeln?

Zurzeit bin ich noch dabei, die Serie über die Suche nach dem Pink Poodle On Tropical Island mit einer finalen Folge abzuschließen. Das wird noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen.

Es wird danach aber auf jeden Fall in irgendeiner Form weiter gehen mit meinen Animationsaktivitäten. Denn die Erstellung von animierten Filmen hat sich bei mir als echtes, neues Hobby etabliert. So ganz genau weiß ich noch nicht, was ich vorhabe, aber das weiß ich während den Arbeiten an einer Folge auch nie, das entsteht alles sehr spontan. Ich denke, dass ich eventuell, so wie ich es ursprünglich eigentlich vorhatte, ein Musikvideo aus unseren neuen Comic Stars mit einem unserer Pink Poodle Songs erstellen werde. Und wer weiß… vielleicht möchten ja auch andere Bands gerne ein solches Video für sich haben und ich könnte dabei unterstützen?!? Mal sehen, mal sehen.

Hättest du vielleicht Vorschläge an den Neulingen in der 2D-Animations-Welt?

Neulinge in der Animations-Welt – ich bin ja selbst noch Neuling – würde ich empfehlen als Einstieg in die Materie, die Tutorials, die es auf der Reallusion Webseite zu verschiedenen Themen gibt, anzuschauen und auch die Webinars zum jeweiligen Thema zu besuchen oder im Archiv nachzusehen. Da finden sich zahlreiche Tipps, Anleitungen, Ideen, die den Umgang mit der Cartoon Animator Software sehr erleichtern können. Und wichtig: einfach mal ausprobieren, kreativ sein, der Fantasie freien Lauf lassen, denn alles ist damit möglich und Geschichten können plötzlich visuell erzählt werden. Es macht einen Riesenspaß zu sehen, dass etwas aus der eigenen Fantasiewelt erschaffen werden kann mit relativ einfachen Mitteln. Also, los geht’s 🙂.

Eins noch zum Schluss: Solltet ihr Neulinge mal Probleme beim Umgang mit der Software haben oder sonstige Fragen, dann kann ich empfehlen, die Reallusion Community zu befragen oder in die Foren dort zu schauen und wenn das nichts hilft, dann eine Supportanfrage stellen. Denn das muss ich am Ende noch loswerden. So einen schnellen, kompetenten und freundlichen Support habe ich bisher noch nicht erlebt – wirklich wahr, I am not sliming. Viel Spaß bei Euren Projekten!

Und Reallusion, vielen Dank für die tolle Software und den guten Support, den ihr abliefert. Daumen hoch!

Die Band Pink Poodle On Tropical Island bei einem Auftritt.